Wie wir unsere Hunde vor Zecken schützen können

Parasiten beim Hund, Zecken
Parasiten beim Hund, Zecken

Alle Jahre wieder: wir freuen uns über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und geniessen mit unserem Hund längere Aufenthalte draussen in Wald und Flur oder im eigenen Garten.

Aber wir sind nicht die einzigen, die das Frühlingserwachen spüren. Bereits ab 6 Grad Celsius werden die bekannten Plagegeister, die Zecken aktiv und lauern auf einen passenden Wirt für eine Blutmalzeit.

 

Was genau sind Zecken?

Zecken sind Spinnentiere, genauer gehören sie zu den Milben. Alle Zeckenarten sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren und viele von ihnen sind bedeutende Krankheitsüberträger.

Beim Saugvorgang gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Zum einen enthält der Speichel Enzyme, welche die Blutgerinnung verhindern, zum anderen aber auch Stoffe, welche das Schmerzempfinden hemmen - damit das Wirtstier keine Abwehrreaktionen wie das Kratzen zeigt. Der abgegebene Speichel kann aber auch Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger enthalten.

 

 Prävention

Zum Auffinden ihrer Wirtstiere benutzen die Zecken ihr Haller-Organ. Dieses Sinnesorgan kann Stoffe wie Buttersäure, Milchsäure, Kohlendioxid und Ammoniak erkennen, die das Wirtstier über den Atem oder den Schweiss abgibt. Oft krabbelt die Zecke stundenlang auf dem Wirtstier umher, bevor sie eine geeignete Stelle zum zustechen gefunden hat.

Und hier sind wir auch schon bei der wichtigsten und einfachsten Präventionsmassnahme angelangt: Suche Dich, Deine Kinder und Deinen Hund nach einem Aufenthalt Draussen sorgfältig am ganzen Körper nach Zecken ab. Beim Hund kann eine Bürste oder ein Floh-Kamm dabei gute Dienste erweisen. Bevorzugt stechen Zecken an Stellen, wo die Haut dünn, warm und gut durchblutet ist. Also Leisten, Achselhöhlen, Kniebeugen (beim Menschen) und hinter den Ohren.

 

Andere vorbeugende Massnahmen

Tierärzte und Zoofachhandel bieten verschiedenste Produkte an.

Von Spot-ons, welche auf die Haut aufgetragen werden, über Wirkstoff-Halsbänder bis hin zu Tabletten. Ihnen allen ist eines gemein: sie enthalten Nervengifte.

Diese können beim Hund zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Übelkeit und Erbrechen, Schuppenbildung, stumpfes Fell und Hautentzündungen können auftreten. Neurologische Symptome sollen selten sein, doch hört man in den sozialen Medien regelmässig von solchen Fällen.

Natürliche Mittel um Zeckenbefall vorzubeugen

Ätherische Öle: Anis, Lavendel, Rosmarin, Teebaumöl , Rosengeranie, Eukalyptus, Zedern, Zitronella, Nelken und weitere. All diese ätherischen Öle ,- in verdünnter Form auf das Fell aufgesprüht,- sollen Zecken nicht mögen. Nicht zu vernachlässigen finde ich hierbei die Frage: " mag denn mein Hund den Geruch?" Sollte sich herausstellen, dass Dein Hund sich nur sehr ungern einsprühen lässt, liegt der Verdacht nahe, dass er selber auch den Geruch unausstehlich findet.  Dann sollte man nach einer anderen Möglichkeit suchen.

 

Knoblauch: beim Zu-Füttern von Knoblauch und Knoblauchpulver scheiden sich die Geister. Während die einen darauf schwören , warnen andere vor der Giftigkeit von Zwiebel- und Lauchgewächsen für Hunde. Ich denke, es wird wohl,- wie überall,- vor Allem eine Frage der Dosierung sein.

 

Kokos-Öl: dieses enthält Laurinsäure, welche Zecken nicht mögen. Das Kokos-Öl kann unter das Futter gemischt werden, und/oder man kann einen Teelöffel davon in den Händen verreiben und danach dem Hund über das Fell streichen. Auch hier gilt es erst zu testen, ob der Hund das mag.

 

Bernsteinketten: ungeschliffener Bernstein soll bei der Reibung am Fell ebenfalls ätherische Öle freisetzen, welche die Zecken nicht mögen. Die Hunde sehen mit Bernsteinkettchen um den Hals auch hübsch und attraktiv aus. Diese Bernsteinketten sind aber in der Anschaffung recht teuer und nicht selten werden sie beim Herumtollen zerrissen und gehen verloren.

 

EM- Halsbänder: ich kenne einige Naturheilpraktiker, welche EM- Halsbänder empfehlen. Bei unserem 15 jährigen Labrador wende ich es seit ca. 1 1/2 Jahren in Kombination von zufüttern von Kokosöl an. In dieser Zeit habe ich ihm eine einzige Zecke entfernen müssen. Auch von Kunden habe ich positive Rückmeldungen erhalten. 

 

Homöopathische Mittel:

Auch hier scheiden sich die Geister. Während natürlich alle Geschäfte, welche solche Mittel zur Prophylaxe anbieten, auf eine gute Wirkung verweisen, weisen klassische Homöopathen darauf hin, dass Homöopathie zwar heilende aber keine vorbeugende Wirkung hat.

Bei all der Vielfalt von Mitteln und Hausmitteln gegen Zecken ist es am besten auszutesten, was einem selbst und seinem Hund am ehesten entspricht und auch hilft.

 

Last but not least:!

Die allerbeste und wichtigste Zecken- oder überhaupt Parasitenprophylaxe ist ein intaktes Immunsystem.

Achte auf gesunde, ausgeglichene Ernährung! Es lohnt sich bei der Fütterung kritisch zu sein. Vermeide Farb- und Zusatzstoffe. Halte Dich bei der Fütterung an die grobe Empfehlung 70% Fleisch (davon 10-15% Knochen und Innereien) 30% Obst und Gemüse (darin enthalten Getreide,- wenn überhaupt -10 bis 15% von den 30% ). 

Es lohnt sich, die Zutatenliste auf Deinem bevorzugten Futterbeutel zu studieren!

Vermeide es Deinen Hund zu überfordern! Stress, der durch Überforderung entsteht, schädigt die Gesundheit. Eine Liste mit körpersprachlichen Stress- Signalen findest Du hier.

Achte darauf, dass Dein Hund genügend zur Ruhe kommt und entspannt schlafen kann. Ein gesunder, erwachsener Hund schläft 16 bis 18 Std./ 24Std.

Ich wünsche Dir und Deiner Fellnase einen wundervollen, zeckenfreien Sommer!