Kennst Du die Bedürfnisse Deines Hundes?

Wenn man die Menschen nach den Bedürfnissen eines Hunde fragt, dann kommt meist wie aus der Pistole geschossen die Antwort: "viel Bewegung und Auslastung"

 

Ok. Bewegung und geistige Auslastung sind Bedürfnisse von Hunden. Doch diese stehen bei weitem nicht an erster Stelle für ein glückliches, ausgeglichenes Hundeleben.

Hundesport. Könnte ein Border - Collie selbst wählen, würde er wohl eher Schafe hüten wollen.
Border -Collie von Hans Benn auf Pixabay

Was sind denn die primären Bedürfnisse eines Hundes?

Neben fressen, trinken und schlafen steht an aller erster Stelle das Bedürfnis nach Sicherheit und Unversehrtheit. Die Bezeichnung "unsicherer Hund" ist zwar in aller Leute Munde. Doch die wenigsten machen sich Gedanken, was denn einen Hund zu einem unsicheren Hund macht. Bzw. was denn dazu beiträgt aus einem Hund einen souveränen Hund zu machen. Die meisten Menschen betrachten die Unsicherheit eines Hundes als etwas, das in die Wiege gelegt wurde und einfach akzeptiert werden muss. Und nicht selten werden unsichere Hunde belächelt oder verspottet. Manchmal sogar vom eigenen Menschen....

Wer aber mit dem Bedürfnis nach Sicherheit achtsam und pflichtbewusst umgeht, wird feststellen, dass der Hundehalter zu einem grossen Teil und manchmal in völlig banalen Situationen die Verantwortung übernehmen, und für seinen Hund einstehen muss. 

Das muss nicht heissen, dass man sich überall einmischen muss. Doch es bedeutet, dass man in der Lage sein muss, zu erkennen, wann sich der Hund in einer Situation nicht wohlfühlt. Und zu wissen, wie man dann dem Hund am besten zur Seite stehen kann.

Ob nach ein, zwei, drei Jahren  des Zusammenlebens der Hund sich vertrauensvoll am Menschen orientiert und souverän mit ihm durchs Leben geht, ist stark vom Verhalten des Hundehalters abhängig. Ob der Hund zum Angstbeisser, Raufbold oder Angsthasen wird, der zusehends seine eigenen Entscheidungen trifft auch. Letzteres oft darum, weil der Hund die Lernerfahrung gemacht hat, dass er vom Menschen keine Unterstützung erwarten kann wenn es brenzlig wird. Und brenzlig wird es für einen Hund nicht erst dann, wenn eine Situation eskaliert. Der Hund zeigt immer schon sehr viel früher durch subtile körpersprachliche Signale, dass ihm eine Situation nicht (mehr) behagt.

schneller, weiter, höher. Ist das wirklich der Anspruch den der Hund stellt?
Frisbee Bild von Herbert Aust auf Pixabay

Hundesport ist in der Lage die Bedürfnisse nach Bewegung und geistiger Auslastung zu befriedigen. Doch es kommt leider auch vor, dass auf Kosten des Hundes das menschliche Ego bedient wird.  

Dass der Mensch einer Art Gruppenzwang folgt und sich nicht, - oder zuwenig, an den Bedürfnissen seines eigenen Hundes orientiert.

Natürlich gibt es mit Sicherheit auch Hundesportler, die einen achtsamen und einfühlsamen Umgang mit ihrem Hund haben und merken, wann der Hund an seine Grenzen kommt und Pausen oder Alternativen braucht.

Doch dann für seinen Hund einzustehen ist nicht immer ganz einfach. Das weiss ich aus eigener Erfahrung.

"IM LEBEN ZURECHT KOMMEN HEISST: MIT MÖGLICHST WENIG AUFWAND DEN GRÖSSTMÖGLICHEN GEWINN ERZIELEN UND DABEI UNVERSEHRT BLEIBEN."

Dr. Ute Blaschke Berthold

spielende Hunde. Bild von Alexas Fotos auf Pixabay
spielende Hunde. Bild von Alexas Fotos auf Pixabay

Viele Menschen haben das Gefühl, dass es Hunde gibt, die auf Spaziergängen nur ein Ziel haben: eine Rauferei vom Zaun zu brechen und / oder zu pöbeln. Wieder wird es oft als eine Art "Charakterzug" des Hundes betrachtet.

Doch in Wahrheit ist es der letzte Ausweg aus einer Situation herauszukommen. Eine Situation, in der sein Bedürfnis nach Sicherheit nicht, oder ungenügend befriedigt wurde. Notabene eine Situation, in die ihn sein Mensch gebracht und dann sich selbst überlassen hat.........

 

Oder es ist eine Strategie, die sich aus solchen Lernerfahrungen mit der Zeit etabliert hat und in ähnlichen Situationen immer früher gezeigt wird.

Könnten Hunde von Anfang an selbst entscheiden, würden sie öfters einen Umweg machen um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen.

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Mit dem Hund zum Jahrmarkt - eine gute Idee?

Bildquelle: Pixabay

Die Sommerferien sind vorbei und schon bald kommt wieder die Zeit der Märkte. Heutzutage ist es für viele Hundehalter zur Selbstverständlichkeit geworden, ihre Hunde zu diesem (menschlichen) Vergnügen mitzunehmen. Nicht selten wird dies damit begründet, dass der Hund gut sozialisiert werden soll.

Doch ist das wirklich eine gute Idee ??

 

ES GIBT HUNDE, DIE DAS SOUVERÄN MEISTERN

Diese Hunde bewegen sich ruhig und brav an Frauchen oder Herrchens Seite durch die Menschenmenge und bleiben geduldig stehen, wenn ihr Mensch etwas länger betrachten will oder mit anderen Menschen einen Schwatz abhalten will. Der Blick auf diese Hunde entspricht einem Wunschbild von uns Menschen und dieses Wunschbild verleitet uns dazu, zu urteilen, dass nur diese ruhigen, geduldigen Hunde sich normal verhalten würden.

Dabei denken wir nicht im entferntesten daran, dass es Hunde gibt, welche rein äusserlich völlig ruhig wirken, dabei in solchen Situationen dennoch sehr grosse Mengen an Stresshormonen ausschütten. Unsere Labradore sind ein gutes Beispiel dafür. Kein Wunder, sie wurden ja ursprünglich darauf gezüchtet, sich auf der aufregenden Jagd völlig ruhig zu verhalten, bis sie vom Jäger losgeschickt werden, um die geschossene Beute aufzustöbern und zu apportieren. Bei dieser Arbeit kann sich dann alle angestaute Energie entladen. 

Wir denken dabei auch nicht an jene Hunde, die in der Vergangenheit bei jedem Kommunikationsversuch und unerwünschtem Verhalten hart korrigiert wurden und daher in eine erlernte Hilflosigkeit verfallen sind, sich nicht mehr getrauen, einen Mucks zu machen. Diese Hunde haben aufgehört mit dem Menschen in solchen Situationen zu kommunizieren, weil es ihnen noch nie etwas gebracht hat. Diese Hunde haben resigniert. Praktisch und gut handelbar für den Menschen, doch für den Hund ist das bestimmt oft die Hölle.

Wir denken dabei auch nicht an jene Hunde, die bei starkem Stress einfrieren. Diese Hunde befinden sich in einem Konflikt, ihr Gehirn kann sich nicht entscheiden, wie sie sich verhalten sollen. So sind sie regelrecht handlungsunfähig, solange der Konflikt anhält. Diese Hunde können gefährlich werden. Denn das Verhalten kann von einer Sekunde auf die andere kippen. Der Hund kann brav bleiben, oder aber der Konflikt entlädt sich in Aggression. Was dann oft blitzschnell und für den Menschen völlig unvorhersehbar geschieht.

 

Dies alles sind Gründe, warum sich Hunde auf Märkten angepasst verhalten können. Natürlich: es gibt auch die Hunde, die sich ruhig verhalten, weil sie wirklich tadellos sozialisiert wurden und von ihren Menschen emphatisch gehandelt werden, so dass ihnen nur zugemutet wird, was sie verkraften. Das ist der Idealfall. 

 

 

Doch bei jedem Stadtbummel, auf jedem Jahrmarkt und auf jedem Weihnachtsmarkt trifft man auf eine Mehrheit der Hunde, die sich völlig gegenteilig verhalten. Hechelnd hängen sie in der Leine, versuchen jedem vorübergehenden Kleinkind das Glace oder die Wurst aus der Hand zu klauen, springen möglicherweise sogar den netten Bekannten an, mit dem Frauchen/Herrchen gerade reden will, fiepen oder bellen unaufhörlich, wenn ihr Mensch sich die Ware an einem Stand genauer ansehen will und lassen keine Gelegenheit aus, Artgenossen anzupöbeln. Manchmal kommt es sogar zu Raufereien unter Hunden mitten in der Menschenmenge.

Wie peinlich!

"Der muss das jetzt endlich lernen!"

Die logische Konsequenz auf all diese peinlichen Vorfälle müsste eigentlich sein, den Hund das nächste Mal zu hause zu lassen, sich all das Theater zu ersparen und ohne Hund einen entspannten Nachmittag auf dem Markt zu verbringen.

Doch die allermeisten der betroffenen Hundehalter nehmen ihren Hund immer und immer wieder mit zu solchen Anlässen , mit der Begründung: " der muss das jetzt endlich lernen!!!"

Doch bei diesen Hunden ist vorhersehbar, er lernt es nicht. Nicht beim zweiten Mal, nicht beim dritten Mal, die meisten sogar das ganze Leben lang nicht.

Warum ist das so?


Der Jahrmarkt aus Sicht des Hundes

Versuchen wir uns doch einmal in einen Hund hinein zu versetzen. Wie sieht so ein Marktbesuch aus Sicht des Hundes aus? Beginnen wir zunächst einmal mit den auch für uns Menschen offensichtlichen Begebenheiten:

Einen Jahrmarkt zu besuchen, bedeutet sich ins Getümmel zu stürzen. Sich mit der Menschenmenge in die eine oder andere Richtung treiben zu lassen. Wir Erwachsenen haben es dabei gut: unser Sichtfeld befindet sich in der Regel im oberen Bereich, wir können trotz all den vielen Menschen noch einschätzen, was im Umkreis von mehreren Metern um uns herum geschieht.

Und unser Hund?

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Hilfe - mein Hund hat Geräuschangst

nach silvester ist vor dem nationalfeiertag

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Die Silvesternacht war für Dich und Deinen Hund Horror? Dein Hund hat sich zitternd, hechelnd und sabbernd unter einem Bett, in einem Schrank oder im Badezimmer versteckt?  Hat er mit aufgerissenen Augen bewegungslos und starr in seinem Körbchen gelegen? Ist er ruhelos und hechelnd in der Wohnung auf und ab und hin und her gelaufen und hat Dich und Deine Gäste damit sowas von genervt!?

 

Gassi gehen war unmöglich? Hat er vielleicht sogar ins Haus gemacht? Oder ist er auf dem Spaziergang sogar weggelaufen und Du musstest Dir tagelang Sorgen um ihn machen?

 

Erfahre hier, wie der kommende Nationalfeiertag nicht mehr in einem solchen Desaster endet, und warum es sehr wichtig wäre, schon 2 besser sogar 3 Monate davor mit den Vorbereitungen zu beginnen.....

Bildquelle: Pixabay

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Die gute Nachricht

Es gibt eine ganze Reihe von Massnahmen und Trainingsansätzen, die Horror-Tage wie Silvester und Nationalfeiertage wesentlich entspannter werden lassen. Obwohl Ängste nicht einfach auf Knopfdruck weg therapiert werden können und obwohl damit gerechnet werden muss, dass in Stresssituationen alte Verhaltensmuster wieder auftauchen - Du und Dein Hund können lernen, bei auftauchenden Ängsten nicht einfach kopflos zu handeln und panisch zu reagieren. Ihr könnt Euch Plan B erarbeiten, der vieles erträglicher macht und es dem Hund ermöglicht, selber zu entspannen und sich zu beruhigen. Wenn.....Du als seine Vertrauensperson frühzeitig die dafür nötigen Voraussetzungen schaffst!

Entspannen will gelernt sein

Stell Dir vor, Du selbst befindest Dich in einer äusserst stressigen Situation und Dein Arbeitskollege, Dein Ehepartner oder einfach irgendjemand sagt zu Dir: "nun reiss Dich doch einfach mal zusammen und entspanne Dich!"  Was löst das in Dir aus? Bist Du dankbar für den hilfreichen Tip just in diesem stressigen Moment, oder nervt es Dich nur noch mehr?

Entspannen will gelernt sein - und - es lernt sich am besten in entspannter Atmosphäre. Je öfter, um so leichter lässt es sich dann in schwierigen Situationen abrufen. Das ist auch beim Hund so.

Darum am besten jetzt schon damit beginnen und Entspannung mit einem Signal oder für Feuerwerks-Tage noch besser mit einem Duft und/oder einem Gegenstand als optisches Dauersignal, sowie mit beruhigender Musik verknüpfen.

Hilfsmittel

Auf dem Markt gibt es heute eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die dem Hund das Entspannen in angstauslösenden Situationen erleichtern. Wenn Du selbst diesen Ideen gegenüber offen bist, so können sie eine echte Hilfe darstellen. So zb. das Thundershirt, das durch sein enges Anliegen auf der Körperoberfläche den Hund sich selbst besser spüren lässt. Er fühlt sich damit weniger verloren und es erleichtert ihm das Entspannen. Auf die selbe Weise wirken Tellington Körperbänder. Und bereits gibt es auf dem Markt einen Gehörschutz für Hunde, den sogenannten Muff Muff, der die lauten Geräusche stark abdämpft. Eine Transportbox, abgedeckt mit weichen Decken kann den selben Effekt haben. Aber Vorsicht: gerade am 1. Aug. entsteht dabei die Gefahr eines Hitzestaus! Darum die Box generell nie zumachen, so dass der Hund wieder heraus kann, wenn ihm heiss wird.

Tellington Körperbänder machen bei diesem Hund entspannen möglich.

Eines ist allen diesen Hilfsmitteln gemeinsam. Sie müssen im Vorfeld Schritt für Schritt auftrainiert werden. Ein hochgradig gestresster Hund wird sich, wenn es schon knallt, weder ein Thundershirt noch einen Gehörschutz anziehen lassen, wenn er damit nicht vertraut ist. Und auch die Box wird er freiwillig nicht aufsuchen, wenn er nicht schon lange zuvor die Erfahrung machen konnte, dass dies ein Ort der Ruhe und Entspannung ist.

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Wie wir unsere Hunde vor Zecken schützen können

Parasiten beim Hund, Zecken
Parasiten beim Hund, Zecken

Alle Jahre wieder: wir freuen uns über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und geniessen mit unserem Hund längere Aufenthalte draussen in Wald und Flur oder im eigenen Garten.

Aber wir sind nicht die einzigen, die das Frühlingserwachen spüren. Bereits ab 6 Grad Celsius werden die bekannten Plagegeister, die Zecken aktiv und lauern auf einen passenden Wirt für eine Blutmalzeit.

 

Was genau sind Zecken?

Zecken sind Spinnentiere, genauer gehören sie zu den Milben. Alle Zeckenarten sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren und viele von ihnen sind bedeutende Krankheitsüberträger.

Beim Saugvorgang gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Zum einen enthält der Speichel Enzyme, welche die Blutgerinnung verhindern, zum anderen aber auch Stoffe, welche das Schmerzempfinden hemmen - damit das Wirtstier keine Abwehrreaktionen wie das Kratzen zeigt. Der abgegebene Speichel kann aber auch Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger enthalten.

 

 Prävention

Zum Auffinden ihrer Wirtstiere benutzen die Zecken ihr Haller-Organ. Dieses Sinnesorgan kann Stoffe wie Buttersäure, Milchsäure, Kohlendioxid und Ammoniak erkennen, die das Wirtstier über den Atem oder den Schweiss abgibt. Oft krabbelt die Zecke stundenlang auf dem Wirtstier umher, bevor sie eine geeignete Stelle zum zustechen gefunden hat.

Und hier sind wir auch schon bei der wichtigsten und einfachsten Präventionsmassnahme angelangt: Suche Dich, Deine Kinder und Deinen Hund nach einem Aufenthalt Draussen sorgfältig am ganzen Körper nach Zecken ab. Beim Hund kann eine Bürste oder ein Floh-Kamm dabei gute Dienste erweisen. Bevorzugt stechen Zecken an Stellen, wo die Haut dünn, warm und gut durchblutet ist. Also Leisten, Achselhöhlen, Kniebeugen (beim Menschen) und hinter den Ohren.

 

Andere vorbeugende Massnahmen

Tierärzte und Zoofachhandel bieten verschiedenste Produkte an.

Von Spot-ons, welche auf die Haut aufgetragen werden, über Wirkstoff-Halsbänder bis hin zu Tabletten. Ihnen allen ist eines gemein: sie enthalten Nervengifte.

Diese können beim Hund zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Übelkeit und Erbrechen, Schuppenbildung, stumpfes Fell und Hautentzündungen können auftreten. Neurologische Symptome sollen selten sein, doch hört man in den sozialen Medien regelmässig von solchen Fällen.

Natürliche Mittel um Zeckenbefall vorzubeugen

Ätherische Öle: Anis, Lavendel, Rosmarin, Teebaumöl , Rosengeranie, Eukalyptus, Zedern, Zitronella, Nelken und weitere. All diese ätherischen Öle ,- in verdünnter Form auf das Fell aufgesprüht,- sollen Zecken nicht mögen. Nicht zu vernachlässigen finde ich hierbei die Frage: " mag denn mein Hund den Geruch?" Sollte sich herausstellen, dass Dein Hund sich nur sehr ungern einsprühen lässt, liegt der Verdacht nahe, dass er selber auch den Geruch unausstehlich findet.  Dann sollte man nach einer anderen Möglichkeit suchen.

 

Knoblauch: beim Zu-Füttern von Knoblauch und Knoblauchpulver scheiden sich die Geister. Während die einen darauf schwören , warnen andere vor der Giftigkeit von Zwiebel- und Lauchgewächsen für Hunde. Ich denke, es wird wohl,- wie überall,- vor Allem eine Frage der Dosierung sein.

 

Kokos-Öl: dieses enthält Laurinsäure, welche Zecken nicht mögen. Das Kokos-Öl kann unter das Futter gemischt werden, und/oder man kann einen Teelöffel davon in den Händen verreiben und danach dem Hund über das Fell streichen. Auch hier gilt es erst zu testen, ob der Hund das mag.

 

Bernsteinketten: ungeschliffener Bernstein soll bei der Reibung am Fell ebenfalls ätherische Öle freisetzen, welche die Zecken nicht mögen. Die Hunde sehen mit Bernsteinkettchen um den Hals auch hübsch und attraktiv aus. Diese Bernsteinketten sind aber in der Anschaffung recht teuer und nicht selten werden sie beim Herumtollen zerrissen und gehen verloren.

 

EM- Halsbänder: ich kenne einige Naturheilpraktiker, welche EM- Halsbänder empfehlen. Bei unserem 15 jährigen Labrador wende ich es seit ca. 1 1/2 Jahren in Kombination von zufüttern von Kokosöl an. In dieser Zeit habe ich ihm eine einzige Zecke entfernen müssen. Auch von Kunden habe ich positive Rückmeldungen erhalten. 

 

Homöopathische Mittel:

Auch hier scheiden sich die Geister. Während natürlich alle Geschäfte, welche solche Mittel zur Prophylaxe anbieten, auf eine gute Wirkung verweisen, weisen klassische Homöopathen darauf hin, dass Homöopathie zwar heilende aber keine vorbeugende Wirkung hat.

Bei all der Vielfalt von Mitteln und Hausmitteln gegen Zecken ist es am besten auszutesten, was einem selbst und seinem Hund am ehesten entspricht und auch hilft.

 

Last but not least:!

Die allerbeste und wichtigste Zecken- oder überhaupt Parasitenprophylaxe ist ein intaktes Immunsystem.

Achte auf gesunde, ausgeglichene Ernährung! Es lohnt sich bei der Fütterung kritisch zu sein. Vermeide Farb- und Zusatzstoffe. Halte Dich bei der Fütterung an die grobe Empfehlung 70% Fleisch (davon 10-15% Knochen und Innereien) 30% Obst und Gemüse (darin enthalten Getreide,- wenn überhaupt -10 bis 15% von den 30% ). 

Es lohnt sich, die Zutatenliste auf Deinem bevorzugten Futterbeutel zu studieren!

Vermeide es Deinen Hund zu überfordern! Stress, der durch Überforderung entsteht, schädigt die Gesundheit. Eine Liste mit körpersprachlichen Stress- Signalen findest Du hier.

Achte darauf, dass Dein Hund genügend zur Ruhe kommt und entspannt schlafen kann. Ein gesunder, erwachsener Hund schläft 16 bis 18 Std./ 24Std.

Ich wünsche Dir und Deiner Fellnase einen wundervollen, zeckenfreien Sommer!

Darum bellen kleine Hunde oft häufiger als Grosse

Von Aussenstehenden, -manchmal sogar von den Haltern selbst-, werden sie oft abwertend als "Giftzwerg" oder "Kampfratte" bezeichnet.

Das wird ihnen nicht gerecht. 

Das grosse Handycap der kleinen Hunde

Wenn man wortwörtlich so an den anderen gebunden ist, ist das schon mal zum aus der Haut fahren!
Bild von collins-lesulie-64@unsplash. Herzlichen Dank!

Hunde von Zwergrassen sind klein (logisch!) und dadurch handlich. Sie brauchen nicht viel Platz. Im Zug und im Flugzeug gehen sie als Handgepäck durch und verursachen so wenig bis keine zusätzlichen Kosten.

Es ist praktisch, wenn man den kleinen Hund schnell mal auf den Arm nehmen kann (das befürworte ich sogar in speziellen Fällen). Man sie in eine Tasche oder in einen Rucksack packen kann.

Kleine Hunde werden im Restaurant oder auf Verwandtschaftsbesuch eher toleriert als grosse Hunde. 

Kleine Hunde brauchen wenig zu fressen, machen kleine "Haufen" und gelten als weniger anspruchsvoll.

Und nicht zuletzt lässt sich für einen kleinen Hund  problemloser eine Betreuungsperson finden, wenn man sich selbst nicht kümmern kann. 

Dies alles, weil das Zuchtziel vor allem eines im Fokus hat, der Hund soll in erster Linie dafür geeignet sein, dem Menschen Gesellschaft zu leisten. Man nennt sie daher auch Gesellschaftshunde.

 

So viele Vorteile für den Hundehalter!

Und ein riesengrosses Verhängnis für so manchen kleinen Hund!

Der Weg vom süssen kleinen Fellbündel über den Giftzwerg bis zur Kampfratte

Kleine Hunde zeigen das selbe Verhaltensrepertoire wie grosse Hunde und sie haben die selben Grundbedürfnisse.

An erster Stelle steht bei allen Hunden das Bedürfnis nach ausgleichender Ruhe und Vorhersehbarkeit. Dieses wird in der heutigen, hektischen Zeit generell von sehr vielen Hundehaltern unterschätzt und missachtet.

Ich beobachte regelmässig, dass geregelte und somit für den Hund vorhersehbare Tagesabläufe mit genügend Ruhephasen als Ausgleich zum anspruchsvollen Alltag zu kurz kommen.

Auf kleine Hunde trifft dies gleich um ein Mehrfaches zu. Gerade weil sie eben so praktisch überallhin mitzunehmen sind.

Dieses überallhin Mitgenommen werden bewirkt, dass sie tagtäglich mehr oder weniger unbewusst einer Flut von Reizen ausgesetzt werden. Sie können kaum zur Ruhe kommen und wenn, dann ist ein tiefer entspannter Schlaf oft nicht möglich.

Du denkst jetzt vielleicht: " aber er schläft doch! im Zug - im Auto - im Büro....."

Doch bedenke, Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Das weisst Du bestimmt aus eigener Erfahrung: Man kann "schlafen wie ein Bär"- man kann mehr oder weniger gut schlafen - man kann schlecht schlafen - oder man wälzt sich im Bett und hat am Morgen das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben.

Bild von Mariamichelle@pixabay. Herzlichen Dank!
Bild von Mariamichelle@pixabay. Herzlichen Dank!

Und Du stimmst mir sicher zu, wenn ich sage, dass die Tatsache wie gut wir schlafen, von den Erlebnissen des Tages und der Schlafstätte abhängig sind.

Und auch das kennst Du: wie gut wir geschlafen haben, hat einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden am nächsten Tag. Und damit auch auf unser Verhalten den Mitmenschen gegenüber.

 

Warum sollte das bei unseren Hunden anders sein??

 

Auch unsere Hunde tragen belastende Ereignisse noch zwei, drei Tage mit sich herum.

Nur können sie es nicht wie wir in Worte fassen! Sie können nicht am Morgen schon unter der Bürotüre entschuldigend sagen:" ich bin heute nicht gut drauf, habe ja soooo schlecht geschlafen letzte Nacht!" Und in Gedanken schwingt da doch oft mit: "Drum lasst mich am besten alle mal in Ruhe!"

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Stress an der Leine

in der Leine hängen, Zähne fletschen, bellen.Bildquelle Pixabay. Herzlichen Dank!
in der Leine hängen, Zähne fletschen, bellen.Bildquelle Pixabay. Herzlichen Dank!

Gehörst Du zu den Hundehaltern, deren Spaziergänge zum Spiessrutenlauf geworden sind? Steigt ein flaues Gefühl in Deinem Magen auf, nur schon wenn Du weit weg einen anderen Hund entdeckst? Und hoffst du dann inständig, dass der andere Hundehalter einen anderen Weg  einschlägt?

Oder meidest Du tunlichst Strecken auf denen Dir Jogger, Biker oder lärmende Kinder begegnen könnten?

Getraust Du Dich mit Deinem Hund nur noch aus dem Haus, wenn Du ziemlich sicher bist, dass mögliche Auslöser für «Austicken» nicht unterwegs sind?

Wählst Du nur noch Routen für Deine Spaziergänge, von denen Du weisst, dass andere sie meiden?

 

Ist für Dich nicht daran zu denken, Deinen Hund entspannt zu einem Ausflug mitzunehmen?

in der Leine hängen, röcheln, knurren, anstarren, fixieren, einfrieren Bildquelle Pixabay. Herzlichen Dank!
in der Leine hängen, röcheln, knurren, anstarren, fixieren, einfrieren Bildquelle Pixabay. Herzlichen Dank!

Dann wäre es an der Zeit etwas zu ändern. Tue etwas für Deine und Deines Hundes Lebensqualität. Denn das alles muss nicht sein!

Hunde reagieren an der Leine nicht so "verstört" aus reinem Spass an der Freude.

Nein. Jeder Einzelne von Ihnen hat guten Grund dazu. 

Und ganz viele verfolgen dabei nur ein Ziel:

 

Das Gegenüber zu distanzieren. 

 

 

Das mag jetzt für Dich ein wenig verwirrend klingen. Doch Du musst wissen: lange bevor der Hund das unerwünschte Verhalten zeigt, sendet er ganz subtile körpersprachliche Signale aus. Fatalerweise bemerken die meisten Menschen diese gar nicht. Sie gehen immer weiter auf den Auslöser zu und der angeleinte Hund muss mitkommen. Hund macht so zwei Lernerfahrungen:

                Dass das Aussenden subtiler Signale nichts nützt.

       Dass die letzte Alternative zur Distanzierung des Gegenübers aggressives Verhalten ist.

 

 

Und siehe da: empört ziehen die anderen Hundehalter ihren Hund zur Seite, der Jogger oder Biker weicht fluchend aus und die Kinder machen ab sofort einen grossen Bogen um den Hund. Was lernt der Hund als drittes? Aggressives Verhalten ist viel erfolgreicher, als feine subtile Körpersprache! 

So nimmt das Unglück seinen Lauf. Denn Verhalten das erfolgreich ist wird immer häufiger und immer schneller gezeigt. Ein Teufelskreis beginnt!

Andere Hunde verhalten sich aus Frustration oder/ und auf Grund einer hohen Erregungslage aggressiv. Und auch hier wirken unbeabsichtigte Verstärker durch den Menschen und lassen das unerwünschte Verhalten immer und immer wieder auftreten.

Doch keine Bange, wenn Du mit Deinem Hund betroffen bist. Es ist nie zu spät, um alledem ein Ende zu setzen!

 

Du kannst lernen, die körpersprachlichen Signale Deines Hundes zu erkennen, zu verstehen, und angepasst darauf zu reagieren. Dein Hund kann lernen, bei Begegnungen auf Dich zu achten, sich an Dir zu orientieren und ein Alternativverhalten zu zeigen.

Ich erlebe oft, dass das aggressive Verhalten rasend schnell abgelegt wird, wenn dem Hund eine Alternative angeboten wird. Denn es entgeht ihm nicht, dass die Auslöser jetzt auch anders auf ihn reagieren. Dass sie ihn weniger beachten und er sich ergo nicht wehren muss. Oder dass sie ihm sogar freundlich gesinnt sind.

Sei mutig, mach heute den ersten Schritt zu entspanntenSpaziergängen. Hier geht’s zur Anmeldung meinem Workshop «Schluss mit Stress an der Leine»

 

 

Positive Verstärkung

Ich denke positiv, ich trainiere positiv, ich bin positiv

WARUM ICH MIT POSITIVER VERSTÄRKUNG ARBEITE

Es gibt gute Gründe 

Der Grund, warum ich praktisch ausschliesslich über positive Verstärkung arbeite, ist, dass es die Trainingsmethode ohne Nebenwirkungen ist und langfristig bleibende Erfolge garantiert.

Das einzige, worauf genau geachtet werden muss, ist das Timing. Der Hund sollte immer innerhalb 0,5 bis 1 Sek. eine Belohnung, bzw. das Marker-Signal erhalten.

Sollte das Timing nicht stimmen, (was Anfangs oft bei unerfahrenen Hundehaltern der Fall ist) ist das einzige, was passieren kann, dass sich der Trainingserfolg nur langsam einstellt.

 

 

dagegen viele Nebenwirkungen bei Strafen und negativer Verstärkung

Bestrafende oder negativ verstärkende Trainingstechniken sind zwar spektakulär und ein scheinbar sofortiger Erfolg vermag Aussenstehende zu verblüffen. Dafür ist die Liste der Nebenwirkungen lang

  • Frustration
  • Fehlverknüpfungen
  • Vertrauensverlust
  • negative Emotionen, welche mit der entsprechenden Situation verknüpft werden
  • Schmerzen
  • körperliche Komplikationen (denken wir nur daran, dass ein Leinenruck Halswirbel verschieben kann)
  • psychische Belastung (stellen Sie sich die Belastung vor, selbst einen Chef zu haben, der eine neue Arbeit nie genau erklärt, aber immer und immer wieder tadelt, wenn Sie die Arbeit nicht genau nach seinen Vorstellungen ausführen)
  • Abnutzung. Stimmen Timing und Stärke der Strafreize nicht, muss zu immer härteren Methoden gegriffen werden, weil der Hund abstumpft.
  • die Hunde resignieren. Oft ist zu beobachten, dass sie aufhören, offen mit der Bezugsperson zu kommunizieren
Positive Verstärkung - Spassfaktor garantiert
Hunde, überhaupt Säugetiere, ja sogar Kinder, welchen mittels positiver Verstärkung etwas beigebracht wird, sind immer mit Freude und Eifer dabei, weil sie die Erfahrung machen, dass sich der Erfolg garantiert einstellt. Und weil sie Schritt für Schritt weiterkommen und immer besser werden. Alles was sie im Training tun, ist mit positiven Emotionen verbunden. Somit ist es kein Wunder, dass sie es immer schneller und immer lieber tun.
Voraussetzungen
Der Mensch muss in der Lage sein, zu erkennen, wie eine Übung in kleine bis kleinste Schritte heruntergebrochen werden kann, damit Erfolg immer garantiert ist. Ebenso muss der Mensch in der Lage sein, im Alltag Situationen zu erkennen denen der Hund im Moment noch nicht gewachsen ist, damit keine Überforderung stattfindet.
Ein guter Trainer wird beides dem Hundehalter zu vermitteln wissen.
Vorurteile
Positive Verstärkung hat entgegen der landläufigen Meinung nichts damit zu tun, den Hund einfach mit Leckerli vollzustopfen und abzulenken oder ihn dort hin zu locken, wo man ihn haben will.
Wer seriös mit positiver Verstärkung arbeitet, arbeitet mit Marker-Signalen, die mit der Zeit für den Hund genauso wertvoll werden wie die Belohnungen in Form von Futter oder Spiel. Im Weiteren macht sich der seriöse Anwender der positiven Verstärkung laufend Gedanken, welche Belohnungen den einzelnen Situationen und Schwierigkeitsgraden angemessen sind, und passt die sie dem entsprechend an.
Was sind sinnvolle Belohnungen?
Nicht nur fressen oder spielen stellen Belohnungen dar. Die Überlegung, was dem Hund in einer speziellen Situation besonders wichtig ist, lohnt sich immens.
Nach einer erfolgreichen Übung ist für den Hund nichts eine grössere Belohnung, als tun zu dürfen, was er aus eigenem Antrieb heraus sowieso gerade eben hätte tun wollen.
So werden
  • ein Bad im kühlen Bach an einem heissen Sommertag
  • das Spiel mit dem herannahenden Hundekumpel
  • das durch die Tür in den Garten hinausgehen dürfen
  • und viele andere situative Bedürfnisse des Hundes
in einem guten Training zu sinnvollen Belohnungen.
Wer die Feinheiten der positiven Verstärkung kennt, verzichtet gerne auf Bestrafung und negative Verstärkung.

 

Das Training mit positiver Verstärkung ist zwar unspektakulär, dafür stellen sich bei sorgfältigem Aufbau phantastische Ergebnisse ein und das Team wird auf vertrauensvoller Basis zusammengeschweisst. Wer würde sich das nicht wünschen?