«Für unsere Welpen müssen wir ein Schutzengel sein.
Für unsere Junghunde ein verlässlicher Wegweiser und liebevoller Grenzen-Setzer.
Für unsere erwachsenen Hunde ein verlässlicher Partner, der auch 'zuhören' (-sehen), Respekt und Verständnis entgegenbringen kann.
Und für unsere Senioren ein geduldiger und sicherer Hafen, der seine eigenen Bedürfnisse auch hintenanstellen kann.» Susanne Gemperli
Wenn ein Welpe einzieht ist das immer für alle Beteiligten ein sehr freudiges, aufregendes Ereignis. Für die Menschen, aber auch für den Welpen selbst. Damit der kleine Wollknäuel den bestmöglichen Start ins Leben bekommt ist einiges zu beachten. Denn gut Gemeintes kann schnell in Übereifer umschlagen und das kleine Hündchen überfordern. Das Resultat ist dann ein erwachsener Hund, welcher schnell frustiert, permanent hoch erregt und entsprechend schwer zu handeln ist.
Wie Du für Dein neues Familienmitglied den bestmöglichen Start ins Leben gewährleisten kannst erfährst Du auf dieser Seite.
Es wird in erster Linie auf Deinen Züchter ankommen, welches Equipment Du noch separat kaufen musst.
Ganz viele Züchter geben ein Starterpaket mit. Fall's Du Keines erhältst, solltest Du an folgende Dinge denken:
Hundespielzeug, welches zusätzlich mit Leberpaste eingestrichen oder Leckerchen gefüllt werden kann, eignet sich auch gut. Getrocknete Rinderhautplatten (für den Anfang vielleicht etwas gar hart und schwer verdaulich) oder -Streifen, lieben die meisten Hunde. Für uns Menschen riechen sie allerdings etwas penetrant. Bei mir gibt's die nur im Garten. Merke Dir: Kauen und Lecken beruhigt und macht müde.
Freue Dich darauf, dass Du dieses kleine Baby (ja, das ist er noch!) ab heute bei der «Hand» nehmen und es liebevoll, umsichtig und vorausschauend auf das Leben da draussen in der grossen, weiten Welt vorbereiten darfst. Das ist ab heute Deine Hauptaufgabe.
Ihr seid zu Hause angekommen. Dein Welpe braucht jetzt vor allem zwei Dinge: RUHE und ZEIT!
Hunde brauchen zwei bis drei Wochen, bis sie einen Umzug in ein völlig neues Umfeld verarbeitet haben. Es wird sich später auszahlen, wenn diese ersten Wochen keine zusätzlichen aufregenden Ereignisse stattfinden. Der Hund soll ausreichend Zeit haben, um das neue Zuhause und den neuen Tagesablauf Schritt für Schritt kennen zu lernen und zu erkunden. Und je nach Charakter, kann dies sogar bedeuten, pro Tag nur 1 neues Zimmer!
Ist Dein Hund neugierig, freue Dich und lobe ihn für ruhiges Erkundungsverhalten. Ist er jedoch sehr aufgeregt, verhindere hastiges herumrennen und durch das Haus rasen, indem Du eine Hausleine an seinem gutsitzenden Brustgeschirr befestigt lässt, die Du jeder Zeit ruhig greifen kannst, um ihn zu führen und zu verhindern, dass er Schaden anrichtet. Erinnerst Du Dich? Er weiss noch nicht, was 'Nein' bedeutet. Biete ihm nach einer geführten Besichtigungstour durch einen, max. zwei Räume, einen Schnüffelteppich oder auf seinem Liegeplatz etwas zu kauen an, das wird ihn beruhigen
Möglicherweise ist aber das Gegenteil der Fall und Dein Hund verhält sich sehr scheu. Dann dränge ihn nicht. Lass ihm Zeit, bis er selbst den Mut fasst, etwas zu erkunden. Verrichte einfach Deine üblichen Arbeiten, blicke ab und an freundlich zu ihm hin und lächle ihm zu. Sprich leise und freundlich mit ihm. Vermeide hastige Bewegungen und sprich ihn immer erst an, bevor Du ihn berührst. Nähere Dich nie frontal, sondern eher parallel und vermeide es, Dich über ihn zu beugen.
In jedem Fall richte Deinem Welpen einen bequemen Liegeplatz in einer ruhigen Ecke ein, wohin er sich jederzeit zurückziehen kann, wenn er das Bedürfnis hat sich auszuruhen. Das Frottétuch, das nach dem alten Zuhause riecht, hilft dabei den Liegeplatz anzunehmen. Sorge bitte dafür, dass er dort von niemandem gestört wird. Eine offengelassene Transportbox eignet sich hervorragend dazu. Die meisten Hunde mögen es, wenn sie "ein Dach über dem Kopf haben." Und für alle menschlichen Mitbewohner (vor allem für Kinder) ist die Regel, "Hund jetzt in Ruhe lassen" viel einfacher einzuhalten, wenn der Hund dabei in der Box liegt. Transportboxen im Haus zu verschliessen ist gemäss Schweizer Tierschutzgesetz verboten. Sie darf NIE! dazu dienen, den Kleinen einfach wegzusperren. Es soll ein Rückzugsort sein, den er gerne aufsucht und liebt.
Sollte es Räume und Dinge geben, die für Deinen Hund tabu sein sollen, dann setze dieses Tabu bitte ab der ersten Stunde um. Sei dabei immer freundlich, aber bestimmt und konsequent. Auch wenn es im Moment anstrengend ist, und Ausdauer abverlangt. Es lohnt sich, Deinen Hund aus einem solchen Bereich immer wieder freundlich rauszuschicken. Wenn es kein durch eine Türe begrenzter Raum ist, kannst Du mit einem Klebeband eine optische Markierung setzten. Dann wird für beide Seiten klarer, was erlaubt ist.
Dies wird in den ersten Tagen die grösste Herausforderung sein. Das Heimweh nach dem Züchter, der Mama und den Geschwistern wird da sein. Hier ein ausgeglichenes Mass an Zuwendung und 'Du musst jetzt mal einen Augenblick alleine mit Dir klar kommen' ist nicht einfach zu finden. Auch für unsereins nicht. Dein Welpe ist eine ganz eigene Persönlichkeit und es gibt keine pauschales Rezept. Höre auf Deinen Bauch, beobachte ganz genau wie Dein Welpe auf Deine Interaktionen reagiert und hinterfrage immer kritisch. Ist das jetzt wirklich das was ich fördern möchte???
Vergiss nie! Hunde sind Meister darin uns ganz genau zu beobachten und Schlussfolgerungen zu ziehen, womit sie ihr 'Ziel' am einfachsten und schnellsten erreichen. Auch die Kleinsten schon. So funktioniert Leben!
Auch Du musst jetzt ein Meister darin werden, zu beobachten, welche Deiner Verhaltensweisen bei Deinem Hund welche Wirkung erzielen.
Unser Duke lernte schon am 3.Tag bei uns, wie er mit er Situation Büroalltag zurecht kommen kann.
Wir arbeiteten dabei an folgenden Trainingsschritten:
Kleinschrittiges Vorgehen verhinderte unerwünschtes Bellen und Winseln. So dass Duke immer nur belohnt wurde und wir Erfolge feiern konnten.
Die sozialen Medien bieten heute hervorragende Möglichkeiten, Deine Liebsten, welche nicht im selben Haushalt wohnen an den ersten Wochen teilzuhaben. Ohne dass der Hund all zu sehr bedüdelt wird und durch viele Besuche um seinen WERTVOLLEN Schlaf gebracht wird.
doch
Überlege Dir gut, welches Benehmen Du von Deinem Hund erwartest, wenn Besuch kommt. Ganz viele Menschen lassen dieses Thema beim Welpen und Junghund schleifen, weil ihn ja eh alle einfach nur süss finden. Doch denk daran. Dein Hund wird erwachsen, Dein Hund wird unter Umständen gross / sehr gross. Und dann freut sich niemand mehr darüber, wenn er einem an der Haustüre schon entgegenspringt, wenn er an jedem hochspringt, unentwegt bellt, evtl. sogar die Hände, Ärmel oder Hosenbeine ins Maul nimmt.
Da wir selbst in einem Doppeleinfamilienhaus leben, mögen es mein Mann und ich zum Beispiel nicht, wenn übermässig gebellt wird.
Wenn man weiss, wie es geht, ist es ganz leicht, die Türklingel mit ruhigem Verhalten zu verknüpfen. Schau Dir untenstehendes Video an. Unser Tageshund 'Balu' der ab und an mal einen halben Tag bei mir ist, hat gelernt auf Klingeln an der Türe hin selbständig auf die Decke zu gehen. Er darf dabei bei uns nicht bellen. Es wäre aber auch möglich, den Hund zB. 3x bellen zu lassen, bevor er auf die Decke geht.
Im Video schafft es 'Balu' noch nicht ganz, liegen zu bleiben bis ich wieder da bin. Unterdessen klappt auch das hervorragend. Der nächste Trainingsschritt wäre dann einen realen Besucher an die Türe zu nehmen und im Übernächsten Schritt käme dann dieser auch ins Haus.
Mein Ziel ist es, dass der Hund ruhig auf der Decke liegenbleibt, bis ich ihm das Freigabesignal gebe und er dann den Besucher möglichst ruhig begrüsst. Meist geht das viel besser, wenn man damit wartet, bis die Besucher sitzen.
Du siehst, das wichtigste ist erst einmal, dass der Mensch sich im Klaren ist, was überhaupt sein Wunsch wäre, wie sich sein Hund verhalten soll.
Manchmal passen Wunschdenken und natürliche Veranlagung des Hundes nicht wirklich zusammen. Dann hilft genaues beobachten. Welches Verhalten bietet mein Hund von sich aus an und wie können wir einen gemeinsamen Nenner finden. Wenn Du dabei Hilfe brauchst, zögere nicht, mich zu kontaktieren.
Doch natürlich gibt es auch noch andere Strategien, um mit Besuchersituationen umzugehen. Eine Weitere ist die Besucherdose:
hab bitte noch etwas Geduld, dieses Video muss erst noch gedreht werden.
Susanne Gemperli
077 480 65 23
info@4hundepfotenmitproblem.ch
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